Vertrauenspersonen für Missbrauchsfälle im buddhistischen Kontext

27. November 2019 | _Alle | Ethik-AG

In der DBU gibt es seit November 2018 Vertrauenspersonen für Missbrauchsfälle. Ihr Gesprächsangebot richtet sich an Menschen, die im buddhistischen Kontext Missbrauch und Übergriffe unterschiedlicher Art erfahren haben oder sich unsicher sind, wie sie eine Situation, in der sie sich unwohl oder bedrängt fühlen oder gefühlt haben, einschätzen können.

Wenn hier von Übergriffen die Rede ist, so beinhaltet dies jedwede Form von Macht- und/oder Vertrauensmissbrauch sowie Gewalt auf verbaler, emotionaler, psychischer und sexueller Ebene.

Verbal:
Es werden Bemerkungen gemacht, die verletzend für dich sind. Dies kann sein, dass Du lächerlich gemacht wirst (auch vor anderen), anzügliche Dinge gesagt werden, die Dich betreffen, Bemerkungen, die deinen Körper betreffen, Schuldzuweisungen, Anklagen, aber auch das Bagatellisieren von Aussagen, die Du gemacht hast.

Emotional:
Beispiele hierfür: Abwertungen, Drohungen, Manipulationen, das Ausnutzen von Abhängigkeiten, Liebesentzug, Erniedrigungen, …

Psychisch:
Hier ist jede Form von Übergriffen auf das Selbstbewusstsein und die Selbstsicherheit eines Menschen gemeint. Es geht darum zu demütigen, Angst zu machen, jemanden unter Druck zu setzen oder zu erpressen. 

Sexuell:
Das beinhaltet jegliches Verhalten, durch das Menschen zu sexuellen Handlungen genötigt werden, die kein Einverständnis voraussetzen bzw. in denen ein Machtverhältnis missbraucht wird. Dazu gehören:

  • Obszöne Worte
  • Sexuelle Anspielungen
  • Unangenehme oder aufdringliche Blicke
  • Sexualisierte Berührungen
  • Unerwünschte Nachrichten mit sexuellem Inhalt oder sexuellen Anspielungen
  • Das unerwünschte Zeigen von Bildern oder Filmen mit sexuellem Inhalt

Sehr oft treten diese verschiedenen Ebenen der Übergriffe gemeinsam auf und sind nicht voneinander zu trennen. Gemeinsam ist ihnen allen, dass sie der Ausübung von Macht und Kontrolle dienen.

Die Vertrauenspersonen bieten Betroffenen einen geschützten Raum, in dem sie sich öffnen können und ihre Gefühle und Unsicherheiten ernstgenommen und gehört werden.

Das Gesprächsangebot hat einen parteilich begleitenden und unterstützenden Charakter. Alle Gespräche werden mit absoluter Vertraulichkeit behandelt.

Irmi Jeuther
Dharmalehrerin und Diplompsychologin (Berlin)
Telefon: 0179-11 40 931
E-Mail:

Sie hat unter anderem sieben Jahre lang als Beraterin und Therapeutin im Frauennotruf gegen sexualisierte Gewalt an Frauen und Mädchen in Heidelberg gearbeitet. Seit 2001 ist sie freiberuflich tätig als Coach, Kommunikationstrainerin und Mediatorin und verfügt über Aus- und Weiterbildungen in den Bereichen personenzentrierte Gesprächspsychotherapie, Personal- und Organisationsentwicklung, Coactive Coaching, Mediation in Organisationen und Institutionen und MBSR Training (Stressbewältigung durch Achtsamkeit). Seit 2011 ist sie Dharmalehrerin im Bodhicharya Berlin.

Birgit Bous
Dipl. Soz.-Päd., Psychotherapeutin (HPG) und MBSR Achtsamkeitslehrerin (Köln)
Telefon: +49 (0)1577-418 01 52
E-Mail:

Birgit arbeitet in ihrer Kölner Praxis als körperorientierte Psychotherapeutin nach dem Heilpraktikergesetz mit Entwicklungs-, Bindungs- und Schocktrauma. Weiterhin gibt sie Achtsamkeits-Kurse zur Stressbewältigung nach Prof. Jon Kabat-Zinn. Den Dharma praktiziert sie seit ca. 30 Jahren. Seit ebenfalls ca. 30 Jahren hat sie Erfahrungen in der Arbeit mit Klient*innen die von emotionaler, seelischer, körperlicher und sexualisierter Gewalt betroffen sind/waren, u.a. durch ihre langjährige Berufserfahrung in verschiedenen Institutionen.

Thomas Fehr
Coach und Berater, mit eigener Praxis in Zürich und Konstanz
Telefon: +49 172-725 91 77, +41 79-887 61 53
E-Mail:

Thomas ist seit mehr als 15 Jahren als Coach und Berater, mit eigener Praxis in Zürich und Konstanz, unterwegs. Er verfügt über Weiterbildungen u.a. in Buddhistischer Psychologie, Personal- und Organisationsentwicklung, Energetische Psychologie uvm. Er setzt sich neben ZEN auch verstärkt mit dem Tibetischen Buddhismus (Tantrayana) auseinander. Durch seine Erfahrung als Coach, der immer wieder mit Missbrauchsthemen konfrontiert ist, verfügt er über eine hohe Sensibilität für die zahlreichen Gesichter von Missbrauch – auch und besonders für Männer, die Missbrauch ausgesetzt sind.

Eva Hofinger
Dipl. Sozialpädagogin, Trainerin und Familientherapeutin (München)
Telefon: +49 175-565 90 62
E-Mail:

Eva arbeitet in einem therapeutischen Wohnprojekt und als Trainerin für Kommunikation, lebendige Achtsamkeit, Pädagogik sowie in der Sucht- und Gewaltprävention. Sie kommt aus der Frauenarbeit und erweiterte sich inzwischen auf Genderqueer. Sie setzt sich intensiv mit dem Thema Missbrauch auseinander und ist sensibel für die Unsicherheiten und widerstreitenden Gefühle. Eva ist Vorstand von Chindak e.V. und arbeitete ehrenamtlich 18 Jahre für einen buddhistischen Verein aus der Nyingma Tradition.

Oliver Wölbing
Heilpraktiker für Psychotherapie, begleitet seit 2017 Sterbende und Trauernde (Reutlingen)
Telefon: +49 (0)7121-317 86 15
E-Mail:

Oliver ist Heilpraktiker für Psychotherapie in Reutlingen und begleitet seit 2017 Sterbende und Trauernde. In diesem Kontext begegnen ihm auch verschiedenste Missbrauchserfahrungen, die die Betroffenen zusätzlich belasten. Zudem unterstützt er Praktizierende psychotherapeutisch auf ihrem spirituellen Weg. Er besucht seit 2015 das Buddha-Haus Stuttgart und praktiziert einen säkularen Buddhismus.